Der Fall
Was ist geschehen?
Beschreibung
Nach einem langen schwülen Nachmittag verliert die Sonne zunehmend an Höhe. Längst abgekühlt ist der Lauf des Gewehres. Dem Schießmeister fällt es zunehmend schwerer, die Motivation hochzuhalten. Seit gut drei Stunden hat nun niemand mehr auf den Vogel geschossen. Der Abend schreitet voran, der Schießplatz ist mittlerweile von fünf Flutlichtstrahlern ausgeleuchtet und es zeichnet sich ab, dass es wahrscheinlich keinen weiteren Anwärter zum Vogelschießen geben wird. Trotz dieser misslichen Lage ist die Stimmung der Gäste mehr als ausgelassen. Das Ostkompaniezelt an der Vogelstange ist gut gefüllt und der Festwirt lässt den Zapfhahn sprudeln. Lange ist es her, dass alle so ausgelassen zusammen feiern konnten.
Mittlerweile hat der Mond die Sonne abgelöst und beobachtet nun wachsam das gesellige Volk. Nervös steht der Vorstand seit 20 Minuten zusammen und diskutiert über weitere Entscheidungen. Trotz der ausgezeichneten Stimmung werden so langsam auch die ersten Schützen nervös.
Wie aus dem Nichts ist es plötzlich finstere Nacht. Der gesamte Strom auf dem Schießplatz ist ausgefallen, nur der Mond ist noch trüb zu sehen. Noch bevor jemand registriert, was eigentlich passiert ist, löst sich ein Schuss und kurz darauf ist ein lautes Krachen zu hören. Ein großer Schreck fährt durch die Gäste, Gläser klirren, Stimmen werden lauter. Geistesgegenwärtig wird von den Feuerwehrleuten an ihrem neuen Einsatzfahrzeug der Flutlichtmast ausgefahren und der Schießplatz notdürftig ausgeleuchtet. Alle blicken fragend in die Runde, ob jemand verletzt ist. Schießmeister Ingo ist dabei sich vom Boden aufzurappeln, als ein Schütze lauthals ruft: „Der Vogel liegt unten!“
Der Königsschuss ist gefallen! Doch wer ist der mysteriöse Schütze, der sich heimlich die Würde des Königs erschlichen hat? Das hatte sich der neu gewählte Schießmeister bei seinem ersten Vogelschießen ganz anders vorgestellt. Er steht mit Major Andreas zusammen und inspiziert die Trümmer, das Gewehr und die Patronen. Du trittst hinzu und bietest an zu helfen. Auch wenn du erwartet hattest, dass sie dich wegschicken würden, nehmen sie deine Hilfe dankend an.